Gar nicht von gestern! Das heilige Grab, zu sehen in: Pfrombach!

Pfarrer Hackl Chronist seiner Zeit: Ostern

‚Hör immer auf das, was die Mutter sagt!‘ Diesen Rat hat wohl kaum jemand so sehr beherzigt wie Georg Hackl (1880 bis 1963), der 1908 zum Priester geweiht wird. Er kommt aus Laufenau, das heute zur Gemeinde Buch gehört.
Pfarrer Hackl hört nicht nur zu, sondern schreibt auch auf, und zwar im Detail: Was ihm die Mutter erzählt, was er von seiner Gemeinde weiß und was es zum Kirchenjahr zu sagen gibt. Rückwirkend hält er so die Zeit bis 1950 fest. Dabei liegen die Schwerpunkte seiner Chronik naturgemäß auf den christlichen Festen und Feiertagen, aber auch auf den Bräuchen der Region und dem Alltagsleben.
Ostern ist ein Höhepunkt des Kirchenjahres. Er schreibt viele Kapitel dazu, aus denen wir hier einen kleinen Ausschnitt bringen:

An den Kartagen gingen besonders die Kinder gerne in die Kirche. Es gab für sie an diesen Tagen so viel zu Schauen. Wie war doch das „Heilige Grab“ so schön. In Pfrombach z.B. war es mitten in den Hochaltar hineingebaut. In großer Zahl schimmerten die Kerzen und leuchteten die mit Wasser gefüllten Kugeln. Da die Lichter hinter den Kugeln mit Öl genährt waren, gab es ein immerwährendes Flimmern und Flackern. Gar lange brauchten die Buben, bis sie all die Lichter gezählt, all die farbigen Kugeln bewundert hatten. Erst dann kam das Gebet, dem die Erwachsenen schon lange oblagen, mitten zwischen den Lichtern und Kugeln war ja das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt. Am allerinteressantesten war es, wenn am Karsamstag der Mesner gegen Schluss des Gottesdienstes hinter dem herabgelassenen Vorhang Kerzen und Lämpchen anzündete, wenn man neugierig seinen Schatten verfolgen konnte. Endlich wurde der Vorhang gezogen und dann das Allerheiligste für die kommenden Anbetungsstunden im Grabe ausgesetzt. Vor dem Verlassen der Kirche knieten wir uns noch einmal vor dem Kruzifix nieder, das drüben am Seitenaltare zum Kusse aufgelegt war. Jeder wollte beim Küssen der erste sein, darum ein kurzes Geschiebe und Gedränge.

‚Schönere Heimat‘ – das finden wir auch!

Es ist eine große Ehre für uns, dass wir den Neuen Geschichtsboden in seiner ganzen Fülle vorstellen dürfen in der aktuellen Ausgabe von ‚Schönere Heimat‘, dem Quartalsmagazin des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. Lesen Sie selbst: PDF-Dokument ‚Schönere Heimat‘

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